Willkommen auf dem Blog zum 1:1- computing- Projekt in Guttannen


Seit Sommer 2010 erprobt eine 5./6. Klasse im kleinen Berner Oberländer Bergdorf Guttannen 1:1- computing im Unterricht, es werden hierfür Netbooks und Tablets eingesetzt. Wegen einer Klassenzusammenlegung findet das Projekt seit Sommer 2012 in der Gesamtschule (1.-6. Klasse) statt. In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Bern werden Erfahrungen gesammelt, wie sich die kleinen Computer und Tablets im Unterricht und als Hilfsmittel bei der Bearbeitung der Hausaufgaben einsetzen lassen.

Auf diesem Blog werden regelmässig aktuelle Informationen zu Unterrichtsszenarien sowie technischen Inhalten festgehalten. Weitere Detailinformationen zum Projekt finden sich bei den ältesten Posts vom Sommer 2010.

Sonntag, 14. November 2010

Hilfreiche Programme im Schulalltag

Dropbox


Ich erachte es als wichtiges Anliegen dieses Projektes, möglichst gute Tools und Programme zu finden, die den Computereinsatz im Unterricht erleichtern und uns die Geräte möglichst effizient und zielgerichtet einsetzen lassen. Als unnötigen Zeitverlust erlebte ich es bis anhin, dass ich SchülerInnen Dateien oder Materialien, die sie im Unterricht zur Arbeit benötigten, per mail zustellen musste. Dank der Dropbox ist diese Form des Materialtransfers zum Glück Vergangenheit. Alle SchülerInnen haben auf ihrem Rechner die Dropbox installiert. Dort können sie eigene Dateien sicher ablegen und auch ihre Arbeiten der Lehrkraft weiter leiten oder von dieser Materialen öffnen. Jedes Kind hat neben den "privaten" Ordnern einen, der nur von der Lehrkraft und ihm selber geöffnet werden kann sowie einen "Klassenordner", in dem abgelegt ist, was die ganze Klasse anheht (Fotos, Arbeitsblätter etc.). Über den "Klassenordner" kann ich von irgend einem Computer auf der Welt, welcher die Dropbox installiert hat oder über einen Internetanschluss verfügt, Unterrichtsmaterialien, Links etc. an die ganze Klasse "verteilen". Will ich jedoch einem Kind etwas zukommen lassen, das sonst niemanden etwas angeht (z.B. eine Beurteilung einer Aufgabe), so lege ich jenes Dokument in diesen Lehrer - Schüler - Ordner ab. Vorbei sind die Zeiten des Anhängens von Dateien via mail oder dem Datentransfer mit dem Stick. Die gratis - Version der Dropbox bietet immerhin einen Speicher von 2GB und dies reicht für den "Alltagsgebrauch" im Moment vollends!

Merci ans zbi - Team der PH Bern für den Tipp mit der Dropbox! 


Mediaconverter


Weiter werden die SchülerInnen dank einem Tipp der letzten ICT- Tagung zukünftig leichter Video- und Audiodateien konvertieren können. Bis anhin hatte ich den Free Sudio Manager als schlicht unentbehrlich betrachtet. Das online - Werkzeug Mediaconverter ( http://www.mediaconverter.org)  erledigt die meisten der selben Aufgaben jedoch bestimmt ebenso gewissenhaft und es bedarf keiner Installation auf dem Rechner. Mal sehen, wie sich das Programm bewährt, ich denke aber, dass es schon eine kleine Erleichterung im Arbeiten mit sich bringt.


Kopfrechentraining

Das zbi- Team der PH Bern hat die guten alten Schnellrechnen - Büchlein in eine digitale Version umgewandelt und dies in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen: eine tolle Sache fürs Kopfrechentraining im Mathematikunterricht. Ebenfalls im selben Hause wurde ein witziges und effizientes Mathe - Spiel entwickelt, in welchem die SchülerInnen das Schätzen von Ergebnissen trainieren. Nachfolgend der Link zu allen vier  interaktiven Mathe - Trainingsformen: 
http://www.kibs.ch/Mathematik_interaktiv







Open office for kids

Ebenfalls in diesen Tagen eingeführt wurde in unserem Klassenzimmer für jene Kinder, die dies wünschten, das Programm "open office for kids." Dies ist eine auf Kinder zugeschnittene Version des kostenlosen Open Office - Paketes, welches wir seit Beginn des Projektes in der Klasse erfolgreich einsetzen. Kinder sind bekanntlich flexibel und haben sich sofort an die (kleinen) Unterschiede zur zuvor eingesetzten Microsoft Office - Software gewöhnt. OOo4Kids ist ein gelungenes Werk, welches den Kindern wirklich eine einfache und funktionale Benutzeroberfläche bietet.




Besuch von der PH Bern 


Anfangs November erhielten wir Besuch von vier Fachleuten des Zentrums für Bildungsinformatik der PH Bern, die sich vor Ort einen Einblick ins mittlerweile rund 10 Wochen laufende Netbook- Projekt verschaffen wollten. Der ebenfalls mitgereiste Techniker vermochte zum grossen Erstaunen der SchülerInnen und der Lehrkraft sämtliche technischen Probleme quasi mit Zauberhand lösen . Nun sind wir alle zuversichtlich, uns voll und ganz auf Inhalte konzentrieren zu können und uns nicht mehr um die Technik kümmern zu müssen. Herzlichen Dank für die super Arbeit! 

Einige Rückmeldungen der Besucher:

* "Die Art und Weise wie die Kinder mit den Geräten umgehen, hat mich sehr beeindruckt. Das Gerät wurde von den Schulkindern wie elektronische Taschenrechner verwendet: Die Geräte wurden nur für Recherchen und für die Arbeit mit dem Lernprogramm eingesetzt. Daneben arbeiteten sie mit Papier und Schreibzeug wie gehabt."


* "Ich habe gesehen, dass sich der Einsatz von Netbooks auf den kleinen Schülerpulten viel besser als die wesentlich groesseren Notebooks eignen. Die Mädchen, die mit Notebooks arbeiteten, fanden für andere Arbeiten (Lesen, Schreiben) neben dem Gerät keinen Platz auf dem Pult und mussten das Notebook entweder versorgen oder die zusätzlichen Arbeiten auf der Schoss erledigen."


* "Die Lektion mit den Netbooks war für mich sehr interessant. Ich konnte live erleben, welche Anforderungen und Herausforderung sowohl für den Lehrenden wie auch für die Lernenden vorkamen."


* "Ganz besonders beeindruckt hat mich M.(Schüler). Er hat ein enormes Wissen in Bezug auf Netbooks aufgebaut und kann so den andern Kameradinnen und Kameraden hilfreich zur Seite stehen. Er ist stolz darauf, dass er das gelbe Supportergilet tragen darf und dass er mit seinem Netbookwissen den andern helfen kann."   

Betreffend der Anmerkung zum "Supportergilet" kann ergänzt werden, dass im Bereich von ICT meiner Meinung nach von der Idee der allwissenden Lehrkraft Abschied genommen werden muss, zumal manche SchülerInnen effektiv einen Wissensvorsprung gegenüber ihren Lehrkräften haben. Es gilt meiner Ansicht nach im Bereicht ICT das Wissen, die Begeisterungsfähigkeit und den Entdeckergeist der SchülerInnen zu nutzen und sie im Unterricht als Helfende einzusetzen. Dies erhöht ihre Sozialkompetenz und auch ihr Selbstvertrauen und hat meiner Erfahrung nach eine absolute win-win-Situation zur Folge.


Seite der PH Bern zum Netbookprojekt in Guttannen:

http://www.kibs.ch/Unterstuetzung/1to1_Guttannen

  try and error 

Die Zeit des Erprobens verschiedener Möglichkeiten und Grenzen des Netbook-Einsatzes prägt diese erste Phase unseres Pilotprojektes und wird gewiss noch eine ganze Weile andauern. Als Lehrkraft entwickle ich dabei auch immer mal wieder Ideen, die sich in der Praxis nicht als wirklich erfolgreich erweisen. Im Deutschunterricht beispielsweise ist die Klasse derzeit mit der Lektüre des Klassikeres "Tom Sawyers Abenteuer" beschäftigt und in diesem Zusammenhang fand ich bei Radio DRS eine interessante kurze Sendung über Mark Twain. Wunderbar, dachte ich mir, die soll zur Schulung des Hörverstehens eingesetzt werden.


Jene Sendung ist auf der Seite von Radio DRS als stream verfügbar. Ich sandte den SchülerInnen per mail den Link zur Reportage sowie in selbigem Mail einige Frage, die es im Anschluss ans Anhören zu beantworten und an die Lehrkraft weiter zu leiten galt. Der Auftrag als solcher wäre nicht besonders anspruchsvoll gewesen, wurde es jedoch aus technischen Gründen sehr wohl. 


Wie schreibt man Antworten in eine e-mail - Nachricht hinein, so dass sie dann auch beim Lehrer ankommen und dies ohne den "Antworten"- Button zuunterst auf dem kleinen Bildschirm durch Scrollen ewig zu suchen? Wie kann man zweckmässig zwischen dem mail- Fenster und der Seite mit der Audio- Datei hin- und her switchen? Obwohl hier ganz klar ein Auftrag im Bereich des Hörverstehens geplant war, endete das Ganze in einem Problemhaufen im technischen Bereich, versagte doch bei einzelnen Netbooks auch noch plötzlich das Internet seinen Dienst: SUPER! 

Das kleine Fiasko konnte mittlerweile wieder gut gemacht werden und zwar mittels einer technischen Vereinfachung. Ich fand in der Zwischenzeit ein kostenloses Programm, mit dessen Hilfe sich jede beliebige Audio- Datei aus dem Internet (als auch gestreamte Inhalte) problemlos auf einen Rechner herunterladen lässt. Weiter kam mir die Funktion "Formular" aus "google docs" zur Hilfe. So gesaltete ich binnen weniger Minuten mit der besagten Audio- Datei und einem importieren google-docs - Formular einen kleinen Blog, auf welchem die SchülerInnen alle nötigen Inhalte auf der selben Seite finden. (Audiodatei und Fragen). Die Fragen können auf dem in den Blog integrierten Formular beantwortet werden und dei Antworten aller SchülerInnen von mir zentral auf einer einzigen google-Docs - Tabelle eingesehen und verglichen werden. 

 




































Das Formular - Tool von google docs setze ich unterdessen im Deutschunterricht auch noch in einem andern Bereich ein. Die SchülerInnen haben mit Hilfe der hervorragenden Unterlagen aus dem neuen Deutsch-Lehrmittel "Sprachland" Vorträge zu Erfindungen erarbeitet und stellen diese nun der Klasse vor. Ins Lehrmittel integriert ist ein Rückmeldeformular, welches die Klassenkameraden nach einem Vortrag fürs vortragende Kind ausfüllen. Um die 240 Kopien und den ziemlich grossen Papierkram rund um diese Auswertungen zu vermeiden, geben die SchülerInnen jeweils nach dem Vortrag ihre Rückmeldungen via dieses google- Docs-Formular (ebenfalls in einen Blog integriert) ein und innert weniger Minuten kann ich auf meinem Konto die Auswertung der ganzen Klasse anschauen und fürs betreffende Kind ausdrucken.

Unsere Suchmaschine: Ecosia

Mit den SchülerInnen wurde vereinbart, dass im Unterricht nur die Suchmaschine Ecosia verwendet wird (Ausnahme: Bildersuche), welche ein umweltschonenderes Suchen im Internet gewährleistet als andere Suchmaschinen. Klar, eine Internetsuche verursacht nach wie vor einen ernst zu nehmenden Energieverbrauch und CO2 - Emissionen. Weshalb das Surfen mit Ecosia jedoch etwas umweltschonender ist, sehen Sie im Film unten. 

Auf Grund der in Guttannen sehr gut sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels (siehe dazu auch den junior web award - Beitrag der Klasse im Frühling 2010: http://guttannen.juniorwebaward.ch/willkommen ) ist es uns allen wichtig, wenigstens einen kleinen Beitrag gegen den rasanten Fortgang des Klimawandels zu leisten. Keine Computer einzusetzen und wieder vorwiegend mit Papier zu arbeiten, wäre umweltfreundlicher, mögen Sie einwenden. Wirklich? Wenn man bedenkt, dass allein die Herstellung eines einzigen Blattes A4- Kopierpapier (exkl. das Bedrucken mit dem Kopierapparat) gleich viel oder mehr Energie frisst wie ein Netbook in einer Stunde seines Betriebs benötigt, so geht die Rechnung vielleicht doch zu Gunsten des Netbooks auf? Natürlich, die graue Energie, die in so einem Computer steckt müsste auch mit berücksichtigt werden (wir arbeiten zwar bewusst mit Occasions - Geräten) etc. ..... Das wäre eine spannende Forschungs - Aufgabe, wer packt sie an? Wir freuen uns über Rückmeldungen!





Klimaneutraler Blog

Gutscheine und Coupons - CO2 neutralSeit anfangs Dezember 2010 ist dieser Blog übrigens CO2-neutral, dies dank der Teilnahme an der Aktion "Mein Blog ist CO2-neutral". Nachdem die Initiative „Mach’s grün – Gemeinsam 1 Million Bäume retten“ bereits erfolgreich zahlreiche Bäume vor der Abholzung rettet, startete Mach’s Grün noch die Aktion “Mein Blog ist CO2-neutral!”. In Zusammenarbeit mit “I Plant a Tree” wird für alle angemeldeten Blogs ein Baum gepflanzt. Dadurch werden die CO2-Emissionen der angemeldeten Blogs neutralisiert. Und das für satte 50 Jahre lang! Weitere Infos unter:

Montag, 1. November 2010

Wozu sich Netbooks nicht eignen...

Heureka, wir haben jede Menge Net- und Notebooks im Klassenzimmer im Einsatz!  Der Praxiseinsatz der Geräte zeigt Möglichkeiten und natürlich auch Grenzen der Mini-Pc's recht augenfällig. So hatte ich als Lehrer anfangs die Vision, durch den Einsatz der mobilen Helferlein lassen sich automatisch jede Menge Kopien einsparen und neben dem ökologischen Vorteil davon, seien auch die Zeiten vor dem Kopierapparat bald Vergangenheit. Nun ja, theoretisch wunderbar, doch was sich auf meinem iPad herrlich bewährt, kann nicht auf Netbooks übertragen werden. Will man nicht, dass SchülerInnen sich eines Tages wegen eines Tennis - Arms vom Scrollen beim Arzt melden müssen, sollte man wohl darauf verzichten, ihnen zu oft Dokumente als pdf's zukommen zu lassen. Für Dokumente im A4- Format ist der Bildschirm eines Netbooks doch definitiv eine Nummer zu klein.

Der nicht gerade gigantische Speicher der Netbooks lässt SchülerInnen immer mal wieder über gewisse Streifen auf bewegten Bildern oder Stocken bei der Audio-Wiedergabe beklagen. Diese gelegentlich vorkommenden kleinen Störungen haben laut Fachmann ihren Ursprung wirklich bei den Geräten selber und nicht etwa bei einer nicht ausreichenden Bandbreite oder Überlastung der WLAN - Verbindung.

Den Kindern ist schon auf dem Schulweg unschwer anzusehen, wer sein eigenes Notebook von zu Hause mitbringt (oftmals sind diese Kinder schwer behangen mit Computertasche auf der einen und Schultasche auf der andern Seite) und wer sein Netbook diskret zwischen dem Franz- und dem Mathebuch in der Schultasche in die Schule transportieren kann, doch da wären wir ja bereits wieder bei einem Vorteil des kleinen Rechners...

Technik doch im Griff?

Nach Wochen des Hoffens und Bangens, ob sich wohl vor einer mit ICT geplanten Lektion die Technik jeweils dazu bequemt, mitzuspielen, scheinen diese Schwierigkeiten überwunden zu sein. Da ich längst schon den erneuten Einsatz eines Netzwerktechnikers in Betracht zog und gerade die Rechnung seines letzten Einsatzes beglichen hatte, konstatierte ich, dass für den Stundenansatz eines Fachmannes gut und gerne mehrere Access- Points  erstanden werden können. Ich kaufte also einen brandneuen, noch leistungsstärkeren Access - Point und schaffte sogar dessen Installation. Seit sage und schreibe rund zwei Wochen haben wir nun uneingeschränkten Internet - Access. Schrieb ich uneingeschränkt? Nun ja, bei Firefox ist da leider noch das leidige Kapitel der "Zeitüberschreitung", die auf zahlreichen Bildschirmen verschiedener SchülerInnen regelmässig für Arbeitsunterbrüche und Ärger sorgt, doch diesem Problem scheint man mittels entsprechender, auf verschiedenen Internetforen beschrieben Gegenmassnahmen (timeout-Werte ändern...),beizukommen.


Regeln zur Nutzung des Netbooks missachtet

Bereits zum dritten Mal musste ich das Netbook eines Kindes für eine Woche aus dem Verkehr ziehen, da die Regeln der Nutzung nicht eingehalten wurden. Diesmal war das Versenden einer e-mail während des Unterrichts die Ursache. Vom iPhone- Projekt in Arth Goldau weiss ich um die grosse Disziplin jener SchülerInnen, die meine volle Bewunderung verdient. In jenem Pilotprojekt werden jedoch alle (Internet-?) Aktivitäten der 6. KlässlerInnen von der Swisscom genaustens protokolliert und die Kinder wissen um das "gläserne iPhone", welches sie nutzen. Bestimmt ist daher die Hemmschwelle für Übertretungen der Regeln viel höher.

Ich möchte darauf verzichten, den Polizisten mimen zu müssen und täglich Verlaufsdateien zu Hauf zu kontrollieren und denke, dass die Kinder mit der Versuchung umgehen lernen müssen. Die Konsequenzen wurden bisher ohne Probleme akzeptiert. Ich möchte jedoch erreichen, dass die Eigenverantwortung der SchülerInnen noch grösser wird und dies ist bestimmt ein hoher Anspruch! Zu gross ist die Versuchung, neben der Geografie - Lernplattform noch schnell eine Youtube - Seite zu öffnen oder einen Chat zu starten. Wie heisst es bei einer Zeitungswerbung so schön: wir bleiben dran!

Die konsequente Umsetzung des Netbook - "Entzuges" hat für mich als Lehrkraft übrigens den unangenehmen Nebeneffekt, einem Kind während einer Woche für sämtliche ICT - basierten Aktivitäten eine sinnvolle Alternativarbeit zu organisieren, was zeitweise gar nicht so einfach ist. Für Tipps und Ratschläge, wie diese Problem gelöst werden kann, bin ich dankbar, besonders von Lehrkräften, die ähnliche Projekte durchführten (scheinen nicht Hunderte zu sein in der Schweiz...).

Wöchentliche Einsatzdauer der Netbooks im Unterricht

Wer sich vorstellt, die SchülerInnen der Guttanner 5./6. Klasse würden das Schulhaus täglich mit viereckigem Blick verlassen, da sie stundenlang vor dem Computer sitzen, macht sich eine falsche Vorstellung von diesem Projekt. Bis jetzt habe ich die Nutzungsdauer noch nicht dokumentiert, was ich wohl dringend tun sollte. Meine Schätzung beläuft sich auf einen Einsatz der Geräte während rund 10 - 15% der Unterrichtszeit, was einigen wenigen Lektionen pro Woche entspricht. Und sowas nennt sich Netbook - Projekt? Nun ja, es geht meines Erachtes nicht darum, das Medium auf Biegen und Brechen so oft wie möglich einzusetzen, sondern herauszufinden, wo es wirklich eine effiziente und sinnvolle Hilfe ist. Bewegung und Kreativität (klar, auch auf einem Computer lässt es sich kreativ arbeiten,) Handfertigkeit etc. sollen meines Erachtens niemals auf Kosten vermehrten Computereinsatzes vernachlässigt werden. Mit diesem Projekt möchte ich selber entdecken können, wo das Netbook neue Möglichkeiten und Chancen bietet, jedoch klar auch seine Grenzen kennen lernen.  Schwerpunktmässig findet der Einsatz bisher in den Fächern Deutsch, NMM und Französisch statt. Heute wurde jedoch auch eine wirklich brilliante Seite der Wiener Philharmoniker im Musikunterricht erfolgreich eingesetzt, das Ganze ist bestimmt ausbaufähig aber muss nicht zwingend mehr und mehr erweitert werden. Nicht zu vernachlässigen ist zeitmässig der Einsatz zu Hause, wo jede Woche Hausaufgaben zu bearbeiten sind, die den Einsatz des Net- oder Notebooks bedingen. Jene Arbeitszeit schätze ich auf rund eine Stunde pro Woche.


Experiment nach Sugata Mitra


Weiter unten auf diesem Blog ist ein Film von Prof. Sugata Mitra zu sehen, in welchem er über seine verschiedenen eindrücklichen Experimente berichtet. Ich habe mir erlaubt, eines davon zu adaptieren und mit meiner ICT-Wahlfachklasse auszuprobieren.

Ausgangslage: Den Kindern wurden zwei Fragen in kroatischer Sprache an die Wandtafel geschrieben und es galt, sie in möglichst kurzer Zeit mit Hilfe des Internets zu beantworten. Spannend, wie unterschiedlich die SchülerInnen die Aufgabe anpackten. Mit viel Elan waren sie alle dabei, bei den einen machte sich jedoch bald schon Frust und laustark artikulierter Stress bemerkbar, als das Ergebnis nicht einfach so schnell schnell gefunden werden konnte. Das grösste Problem schien erstaunlicherweise nicht die Informationstechnologie zu stellen, sondern die Rechtschreibung. Der Google Translater verlangt absolute Perfektion bei der Eingabe von Vokabeln und schon ein einziger falscher Buchstabe ergibt Übersetzungen, die zwar die Lachmuskeln anregen, bestimmt aber nicht zu des Rätsels Lösung führen. So war ich doch einigermassen erstaunt, wie lange die Kinder für die Beantwortung der beiden Fragen (dem Geburtsdatum von Noch - Bundesrat Leuenberger und dem Namen der Hauptstadt Somalias) benötigten.

Da ich die Kinder zeitweise mit der Kamera begleitete und auch mit einiger Krisenintervention ( nicht technischer Art...) beschäftigt war, vergass ich leider, die Zeit zu stoppen. Ich denke, das der Prozess sich wohl über rund 20 Minuten hin zog, bis die ersten richtigen Resultate eintrafen. Ich liess die Kinder einzeln arbeiten, was ich wohl in Zukunft nicht mehr tun würde. Zu sehr besteht meiner Ansicht nach bei der Arbeit mit Computern die Gefahr hin zur allzu starken (im Trend stehenden!) Individualisierung auf Kosten der doch immer wieder sehr fruchtbaren Teamarbeit. Das obenstehende Video gibt einige Eindrücke von der Arbeit der Kinder.